Mein Fahrrad hatte ich Freitagabend bereits fast fertig beladen. Gegen 20:30 Uhr ging ich ins Bett, aber geschlafen habe ich erst so um 22:00 Uhr herum. War wohl doch etwas aufgeregt vor dem großen Tag. Nachdem ich eingeschlafen war, habe ich bis zum Wecker am Samstag sehr gut geschlafen.
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kurz vor dem Start mit Moritz (c) M. Thevissen |
Der Samstag und damit die Teilnahme an der Ruhr2NorthSea Challenge 2016 begann für mich um 2:30 Uhr mit dem läuten des Wecker. Um 2:45 Uhr bin ich dann aufgestanden und habe mich fertig gemacht (Fahrradsachen anziehen, ein bisschen was frühstücken und den Rest in den Taschen am Fahrrad verstauen). Im Anschluss ging's dann um 3:30 Uhr für mich zum Mülheimer Hauptbahnhof, und mit der S-Bahn um 3:45 Uhr nach Duisburg-Schlenk. Von Duisburg Schlenk aus dann zum Startpunkt an der Schauinsland-Reisen-Arena geradelt. Dort habe ich noch persönlich Bekanntschaft mich Michaela gemacht, Jenni gefunden und kurz vor dem Start haben wir dann noch mit Moritz (Jonas Vater) gesprochen und ein Foto gemacht. Schön, dass du gekommen bist Moritz.
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Schloss Raesfeld (Checkpoint 50 KM) |
Um 4:30 Uhr sind wir dann pünktlich mit unseren Rädern in Duisburg auf die etwas über 300 Kilometer lange Strecke nach Bensersiel gestartet. Am Anfang noch einem sehr großen Feld, welches sich aber nach den ersten 10 Kilometern dann doch schon sehr entzerrt hatte. Die ersten ca. 50 Kilometer nach Schloss Raesfeld, dem ersten Checkpoint nach dem Start rollten bei uns sehr gut. Wir benötigten 2 Stunden - 20 Minuten - 40 Sekunden, inklusive Ampelstopps sowie kurzer Pause etwa 7 Kilometer vor Schloss Raesfeld (zum Regensachen anziehen). Am ersten Checkpoint wurden wir dann von einem Teil des Teams
Wüster - hering powered by bewegungsfelder überrascht.
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Epe (Checkpoint 100 KM) |
Vom Checkpoint "Schloss Raesfeld" ging es dann nach Wasserflaschen auffüllen und Örtlichkeiten aufsuchen, zunächst mit einem anderen Team (ursprünglich 2 Teams), weiter auf die nächsten 55 KM und Richtung Frühstück in Epe. Es lief weiterhin gut, der Regen machte auch Pause und so kamen wir nach etwa 2 Stunden und 43 Minuten an Checkpoint 100 KM an - hatten aber schon ca. 105 Kilometer zurückgelegt. In Epe gab's dann erst einmal Kaffee, für Jenni auch 'ne Kleinigkeit vom Frühstücksbuffet und eine längere Pause als in Raesfeld. Das Team / die Truppe, welche mit uns in Raesfeld gestartet sind kamen kurz nach uns an - hatten diese doch unterwegs leider die ein oder andere Radpanne, in Form von platten Reifen. Nach der Stärkung sind wir dann um etwa 10:35 Uhr aufgebrochen um die restlichen Kilometer für diesen Tag zu bestreiten.
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Pause Checkpoint KM 150 |
Der nächste offizielle Checkpoint und Ort, wo wir Wasser und kleine Snacks erhielten lag wieder rund 50 Kilometer vom letzten Punkt entfernt - in Georgsdorf an einer Mühle. Mittlerweile zeigte sich auch die Sonne und es wurde richtig war. Über die R2NSC-App, WhatsApp und über Facebook bekam ich mittlerweile immer mehr Anfeuerungen und gute Wünsche für die Strecke, welche ich auch immer an Jenni weitergab. Sie sollte schließlich auch motiviert sein. Etwa 20 Kilometer vor Georgsdorf trafen wir dann wieder auf das uns bekannte Team (es fuhren dort 3 Teilnehmer/innen mit, welche Jenni schon im Vorfeld kannte) und so fuhren wir bis Georgsdorf gemeinsam. Für die Strecke Epe - Georgsdorf benötigten wir 2 Stunden - 25 Minuten "reine Fahrzeit".
Ich entschied mich dazu beim Chekpoint 150 KM ein wenig länger Pause zu machen, Jenni machte mit. Mir war klar, dass ich das bisherige Tempo nicht unbedingt noch 150 weitere Kilometer so treten sollte / könne und mein linker unterer Rücken zeigte sich auf den etwa 20 Kilometern vor Georgsdorf mal wieder nicht so nett. Anmerkung am Rande: Stabitraining / Stabitraining / Stabitraining ;-) muss intensiviert werden. Orthopädisch ist alles okay. Außerdem habe ich nach der Hälfte der Strecke einen Hosenwechsel vollzogen, damit das Gesäß auch ein wenig "Abwechslung" auf der langen Strecke bekommt. Halbzeit war geschafft - war schon ein gutes Gefühl zumal es bis dahin echt bis auf "Rücken" sehr, sehr positiv lief.
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Mittagessen Checkpoint KM 200 |
Um 13:44 Uhr sind wir dann in Georgsdorf wieder mit unseren Rädern aufgebrochen. Das Wetter war immer noch sonnig und so hofften wir, dass es trocken bleibt. Leider blieben wir nicht vom Regen verschont und so wurden wir auf den ca. 50 Kilometern zum "Mittagessen" nochmal ein wenig nass. Im Biergarten des Restaurant angekommen gab es Nudeln mit Bolognese und so stellte ich mich auf Riegel essen ein, aber dann die positive Überraschung. Ich bekam durch die Küche extra eine Portion Salzkartoffeln zubereitet. Die taten nach 200 Kilometern in den Beinen echt mega gut. Während dieser Pause haben wir kurz mit Moritz telefoniert und uns dann für die restlichen 100 Kilometer aufgemacht.
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Salzkartoffeln nach 200 KM, da freut man sich ;-) |
Von Checkpoint 200 an wurde dann im 40 - 30 - 30 Schema gedacht, denn 40 Kilometer waren's bis zum nächsten Chekpoint "Kaffee und Kuchen", dann 30 Kilometer bis zum Motivationsgetränk und vom letzten Stopp dann die letzten 30 Kilometer ins Ziel. Auf die 40 Kilometer zu Kaffee und Kuchen ging's für uns um etwa 17:00 Uhr und wir wurden die nächsten 2 Stunden und 6 Minuten immer wieder von ein wenig Regen begleitet, aber nicht konstant und das war auch gut so. Ich bekam weiterhin Motivation über die verschiedenen Kanäle und so schaffte ich diese Strecke mit vielen Positionswechseln (mittlerweile starke Probleme im Rücken) und in reduziertem Tempo auch. Im Café gab's für Jenni und mich dann Kaffee - beide keine Lust auf Kuchen und bei mir noch Schmerzmittel. Ich habe kurz darüber nachgedacht Schmerzmittel oder aufhören, aber im Endeffekt war Aufgeben 60 Kilometer vor dem Ziel keine Option für mich! Der restliche Körper war noch überraschend gut und fit, Motivation war auch noch da. Ich sah bei KM 240 nicht gut aus - daher kein Foto ;-). Vor der Abfahrt den Rücken noch ein wenig gedehnt und dann ging's los.
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Motivationsgetränk bei Checkpoint KM 270 |
Bei der Abfahrt von KM 240 zum Motivationsgetränk in Aurich, rief ich nochmal meine Schwester an. Mit neuer Kraft ging es dann weiter und immer weiter. Nach 1 Stunden und 52 Minuten erreichten wir dann die Kneipe. Kurz vorher hatte Moritz uns nochmal angerufen und für die restliche Strecke motiviert und angefeuert. Für Jenni gab's als Motivationsgetränk ein Bier, für mich eine Cola. Als besondere Motivationsspritze und auch pünktlich für die letzten ca. 30 Kilometer eine Spende in Höhe von 30 € für Jonas Delphintherapie.
Auf die letzten Kilometer ging es dann um kurz vor 22:00 Uhr. Anhand der zuletzt gefahren Durchschnittsgeschwindigkeiten von Checkpoint zu Checkpoint hatten wir uns dann das Ziel gesetzt gegen 23:30 Uhr im Hafen von Bensersiel einzufahren und somit zu den letzten ca. 30 Kilometern nur soviel: es rollte bei uns.
Es lief gut und wieder schneller als von KM 200 - KM 270. Als es dunkel wurde und Jenni mit einem defekten Licht quasi an meinem Rad klebte, es dann auch nochmal anfing zu regnen und ich meine Kontaktlinsen mittlerweile einige Stunden trug und Probleme mit der Sicht bekam wurden wir ein wenig langsamer, aber trotzdem kamen wir mit etwa 20 km/h im Schnitt flotter voran als ich mir das vor der Tour zu diesem Zeitpunkt gedacht hatte.
Um 23:20 Uhr fuhren wir nach knapp 19 Stunden auf den Beinen sein in Bensersiel am Hafen ein.
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Ziel erreicht! Checkpoint 300 KM. |
YEAH!
Ruhr2NorthSea Challenge 2016 geschafft.
300 km an (m)einem Tag sind nun nicht mehr nur ein Wunsch, sondern Realität.
303,8 km - 20,3 km/h Schnitt in Bewegung - 14 Stunden, 59 Minuten und 24 Sekunden reine Fahrzeit
Wir sind HAPPY!
Wer jetzt noch eine Spende für Jonas Delphintherapie leisten möchte (bis zum 31.07.2016) steht euch
www.spendenradtour.de auf alle Fälle hierfür noch offen. Denkt dran: aller guten Dinge sind 3 und daher wünschen wir uns nun eine Summe von 3.000 € oder mehr für Jonas, seine Familie und die gewünschte Delphintherapie zur weiteren Förderung von unserem Freund Jonas.
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15.06.2016: Besuch bei Jonas (c) M. Thevissen |
Ich möchte euch allen nochmals ein DANKE für die Unterstützung des Projektes aussprechen, aber die nachfolgenden bekommen noch ein besonderes Dankeschön:
R2NSC Unternehmergesellschaft: DANKE für den Startplatz, die Organisation und das Teilen der Aktion bei Facebook.
cerascreen GmbH: DANKE für das zur Verfügung stellen, für eine einfache Testung auf Nahrungsmittel- und Proteinunverträglichkeiten. Durch diese Unterstützung konnte ich meine Ernährung und dadurch mein Training optimieren. Auch während der Challenge wusste ich so, was ich besser nicht zu mir nehme, konnte dadurch Magenprobleme vorbeugen. Es wird auch noch ein separater Bericht folgen.
bewegungsfelder GmbH: DANKE für die immer optimalen Trainingsbedingungen und eure Trainings- und Ernährungstipps.
emotion sportswear: DANKE Jenni für's Trikot und alles was du im Vorfeld geleistet hast. Vor allem aber, deinem Support während der Tour. Ich war so froh, dass ich nicht alleine unterwegs war.
Wie viele Kapitel zur Ruhr2NorthSeaChallenge noch folgen werden - ich weiss es nicht, denn es passiert grade noch einiges. Einen Abschlussbericht, wenn die Spendenaktion beendet ist, Jenni und ich eine "feierliche" Übergabe an die Familie gemacht haben, der wird auf alle Fälle noch kommen.
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19.06.2016: Frühstück in Esens, am Tag danach
19.06.2016: Am Strand von Bensersiel
20.06.2016: 2tes Zielfoto bevor es nach Hause ging |